Nachdem wir bereits verschiedene Projekte umgesetzt haben, haben wir uns jetzt auf die archäologische Wiederinstandsetzung der Siedlung Puncètè konzentriert, die gemeinsam mit den Quartieren Curzútt, San Barnárd und Pcian de Rungs das ehemalige Dorf Monte Carasso bildeten, in dem unsere Vorfahren bis 1700 gelebt haben.

Die frühmittelalterliche Siedlung von Puncètè, vielleicht die bedeutendste auf der Talflanke oberhalb von Monte Carasso, wurde in den Jahren von 2018 bis 2023 unter der Aufsicht des kantonalen Amtes für Kulturgüter einer umfangreichen Instandsetzung unterzogen.

 

Auf einem natürlichen Plateau in südlicher Ausrichtung gelegen, war die Ansiedlung einst von terrassierten Getreide- und Gemüseanpflanzungen umgeben. Sie bestand aus ungefähr zwanzig Gebäuden, von denen lediglich die “grà”(*) erhalten geblieben ist. Den Behausungen waren zum Teil Stallungen Heuschober, Schweinegehege und Geräteschuppen angegliedert. Die Gebäude waren klein, rechteckig, hatten einen Fussboden aus Stein und verfügten über eine zentrale Feuerstelle. Zur Bedachung dienten ursprünglich vermutlich Stroh oder Schindeln. Erst später kamen die Steindächer.

 

Vermutlich bereits um das Jahr 1000 besiedelt (die nahe Kirche San Barnárd stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert und war Pfarrgemeinde bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts) wurde Puncètè, zusammen mit Curzútt, San Barnárd, Puzeránch, Pciagn di Runsc, Mudiún, Sprüg’a und Lòri, ständig von der Bevölkerung der Gemeinschaft von Monte Carasso bewohnt. Im Einklang mit den jahreszeitlichen Rhythmen konnten sie die lokalen Ressourcen nutzen (Holz, Weideflächen, Kastanienwälder, Obstplantagen, usw.) und sich der Subsistenzlandwirtschaft und Tierhaltung widmen.

 

Aus bis heute unbekannten Gründen (Wassermangel, Seuchen?) wurde Puncètè als Wohnstätte ab dem 18. Jahrhundert nach und nach verlassen und in der Folge gelegentlich als Maiensäss genutzt. Zum endgültigen Verfall und zur Verwilderung kam es dann in den Anfängen des 20. Jahrhunderts.

 

Im Jahr 2018 hat die Stiftung Curzútt-San Barnárd beschlossen, in Puncètè und der näheren Umgebung sanierend einzugreifen, um die Erinnerung an den ursprünglichen Charakter der Siedlung zu bewahren. Die alten Mauerwerke wurden konsolidiert, die “grà” restauriert und die umliegende Kulturlandschaft aufgewertet (Terrassierungen, Grenzmauern und Kastanienwälder).

 

(*) Die “grà” (dialektaler Begriff, im Italienischen “metato” genannt) ist ein kleines Steinhaus, das zur Trocknung der Kastananien genutzt wird. Dabei werden die Kastanien auf einem Gitter ausgebreitet und moderater Hitze ausgesetzt.

 

Das Projekt wird vom kantonalen Amt für Kulturgüter begleitet. Unter anderem soll die alte «Grà», das Kastanien-Dörrhaus, restauriert, wieder in Betrieb genommen und in das Kastanienprojekt integriert werden, das sich insbesondere an Jugendliche und Schulen richtet.

Es sind Investitionen von Fr. 402’000 und drei verschiedene Projekte vorgesehen:

  • Wiederinstandsetzung der «Grà»
  • Wiederherstellung der archäologischen Stätte
  • Begleitung des Prozesses durch Fotos und Ausstellungen

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Dokumentation

Galerie