Die Kirche San Barnárd in 600 m ü. M. gehört zum auserlesenen Kreis der Denkmäler von nationaler Bedeutung (Kategorie A) in der Region Bellinzonese.

Abseits vom Strassennetz und nur mit der Seilbahn erreichbar (oder zu Fuss über nicht immer bequeme Wege) war dieses wichtige Denkmal lange eher unbekannt und wurde insbesondere von den Tessinerinnen und Tessinern kaum besucht.

Rund um diese eindrückliche Kirche mit kostbaren Fresken, die in den letzten Jahren sorgfältig restauriert wurden, lagen mehrere Weiler, in denen die Bewohnerinnen und Bewohner von Monte Carasso bis 1700 dauerhaft ansässig waren.

Die Kirche San Barnárd liegt etwa 15 Minuten Fußweg von Curzútt entfernt (erste Haltestelle der Seilbahn "Monte Carasso - Mornera").

Öffnungszeiten (mit Führerpräsenz)

Januar / Februar / Dezember (Sa - So) von 11:00 bis 14:00 Uhr
März / November (Do - So) von 11:00 bis 15:00 Uhr
April / Mai / Juni (Mi - So) von 10:30 bis 16:30 Uhr
Juli / August / September / Oktober (Mi - So) von 10:00 bis 17:00 Uhr
(geschlossen bei schlechtem Wetter)

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Geschichte

Obwohl schriftliche Belege dafür fehlen, dürfte die Kirche im 11. und 12. Jahrhundert errichtet worden sein. Im Verlaufe der Jahrhunderte gab es zwei grössere Umbauten.

Der erste im 15. Jahrhundert führte zu einer Verdoppelung der Fläche, ausserdem wurden der Bogengang und der Glockenturm angefügt. Beim zweiten im darauffolgenden Jahrhundert wurde die Kapelle angebaut, die Apsis verändert und die Sakristei gebaut. Die ältesten Fresken sind «Madonna del Latte» und «San Cristoforo» aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.

An der Nordwand finden sich Gemälde aus dem Jahr 1427: «Allegoria dei mesi», «Adorazione dei Magi», «Crocifissione» und «Gruppo di Santi». Nach der Erweiterung in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden die neuen Wände mit Fresken von Cristoforo und Nicolao da Seregno bemalt. Die Malereien in der neuen Kapelle und der neuen Apsis stammen hingegen vom Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts. In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts begann der Zerfall.

Die Kirche wurde zwar im 11. und 12. Jahrhundert gebaut, aber sicherlich erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts geweiht, da Barnárd da Chiaravalle 1153 gestorben ist und 1174 heiliggesprochen wurde.

Zu dieser Zeit war sie ein kleines romanisches Oratorium, das nur halb so lang war wie heute: Es erstreckte sich bis zur Allegorie der Monate und bestand aus einem Schiff sowie einer halbrunden Apsis (mit Chor und Altar), die durch ein Holzgitter abgetrennt war.

1450 wurde die Kirche San Barnárd erweitert: Die Fläche wurde verdoppelt und der Bogengang und der Glockenturm hinzugefügt. Anschliessend begann die Arbeit der Seregnesi. Cristoforo und sein Neffe Nicolao waren Künstler aus einem Dorf der Brianza, Seregno, die sich in Lugano niederliessen. Sie haben im ganzen Tessin gearbeitet, aber in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts vor allem im Sopraceneri. Das letzte Abendmahl ist das Werk von Cristoforo.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nahm die Kirche San Barnàrd mit dem Anbau der Kapelle San Nicola, dem Umbau und der Vergrösserung der Apsis und dem Bau der Sakristei ihre endgültige Form an.

 

 

 

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